CD KOPFHÖRER
A k t i v g e g e n d e n
L ä r m :
K O P F H Ö R E R
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im
K o m m e n
s
eit
immer
mehr
Menschen
unter-
wegs Musik hören -
iPod sei Dank -.sind Kopf-
hörer gefragt wie nie. Und
das nicht nur, weil die kleinen
Stöpsel und ihre dünnen Strip
pen ziemlich schnell kaputtge-
hen, sondern vor allem, weil die
Beipackhörcr oft miserabel klingen. Als
Ersatz werden dann gern so genannte ln-Ear-
Hörer gekauft: Sie schützen zuverlässig vor
Außengeräuschen und produzieren besonders
satten Bass, weil sie direkt in den abgedichte-
ten Gehörgang strahlen. Bis zu 500 Euro las-
sen sich manche Leute solche Hörer kosten,
und sie können tatsächlich das Klangniveau
hochkarätiger HiFi-Hörer erreichen. Aber
nicht jeder ist ein Freund von diesen doch zu-
weilen lästigen Stöpseln im Ohr.
Mit Antilärm gegen den Lärm
Bei Vielfliegern steht ein
weiteres Genre hoch im
Kurs: Kopfhörer mit akti-
ver Geräuschkompensati-
on. Sie erfassen den Lärm mit einem klei-
nen Mikrofon und mischen dieses Signal
mit umgekehrtem Vorzeichen dem Mu-
siksignal
zu.
so
dass
sich
der
Geräuschanteil auslöscht. Solche
Hörer haben durchaus große Mu-
scheln, die das Ohr vollständig um-
schließen und abdichten.
Für den ungestörten Musikgenuss zu
Hause erfreuen sich nach wie vor
schnurlose Kopfhörer besonderer Be-
liebtheit: Es gibt sie als Infrarot- oder
Funkhörer, beides wahlweise analog oder di-
gital. Vorteil der Infrarottechnik: Die Signale
können nur in dem Raum empfangen werden,
in dem der Sender steht, weshalb Störungen
verschiedener Sender weitgehend ausge-
schlossen sind und der Nachbar nicht mit-
hören kann. Funkhörer haben dagegen eine
Reichweite bis etwa 100 Meter, sie sind also
Asymmetrisch geformte Polster lassen den Hörer
lückenlos am Schädel anliegen - für optimale Bass-
wiedergabe und angenehmen
Tragekomfort: AKG K 701
auch im Garten etc. nutzbar.
Die Analogübertragung, ob
per Funk oder Infrarot, ist aber
stets mit gewissen Empfangsstörun-
gen und mit Rauschen verbunden, die bei
digitaler Übertragung vermieden werden. Op-
timal ist ein Sender mit Digitaieingang: Er
kann nicht übersteuern und
braucht keine klangmin-
dernden
Regelschaltun-
gen. Die Klangqualität ei-
nes solchen Digitalhörers
wird dann nur noch durch
die kleine Leistung des in-
tegrierten Verstärkers be-
grenzt. Klanglich ist des-
halb ein guter Kabelhörer
fast immer überlegen.
Wer also auf optimalen Klang Wert legt, wird
die Strippe in Kauf nehmen und sich für
einen klassischen HiFi-Kopfhörer ent-
scheiden. Wir haben etliche Mo-
|
dolle getestet - nach bestem Wis-
Hörer mit leichtgängigen Metallge-
lenken, wie hier bei Denon, passen
sich optimal der Kopfform an
sen und Gewissen. Dennoch: Ein
allgemeingültiges Urteil lässt
sich über Kopfhörer kaum abge-
ben. Denn die individuelle Kopf-
form und sogar die Haartracht
haben wesentlichen Einfluss auf
den Klang - und auf den
Tragekomfort. Der ist übri-
gens bei Kopfhörern ganz
wichtig: Was nutzt der bes-
te Klang, wenn man den
Hörer, weil er drückt, nach
einer halben Stunde ge-
nervt absetzt?
<9 Äußerer Lärm
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Resischail.
bis zu 90 %
reduziert
NoiseGard erzeugt Gegenschall
Dabei spielen nicht nur Gewicht und An-
druckkraft eine Rolle, sondern auch die Ge-
lenkigkeit der Konstruktion sowie vor allem
die Form und Dicke der Polsterung. Nach
Möglichkeit sollten die Polster sogroß sein,
dass sie das Ohr vollständig umschließen. und
sie sollten so geformt sein, dass sie ringsum
lückenlos auf dem Schädel aufliegen. Denn
dann verteilt sich der Druck optimal, und die
geschlossene Kammer lässt den Bass nicht
entweichen. Ergo: Kopfhörer sollte man vor
dem Kauf unbedingt Probe hören.
Aktive Geräuschkompensation:
Ein Mikrofon erfasst den Außen-
lärm. das Signal wird gegenpha-
sig zum Kopfhörersignal addiert
Zur Vorauswahl sollten Sie
sich überlegen, ob Sie einen
offenen oder einen geschlos-
senen Kopfhörer bevorzugen.
Die geschlossene Bauweise
lässt nur wenig Schal I nach außen dringen und
schirmt umgekehrt den Hörer von Umge-
bungsgeräuschen ab. Offene Hörer erlauben
dagegen eine gewisse Kommunikation mit
der Außenwelt - und sie sind klanglich oft
überlegen.
iPod & Co. mögen’s niederohmig
Ein weiterer Aspekt ist die so genannte Impe-
danz: Weil Porti-Player nur sehr kleine Span-
nungen abgeben, klingen klassische HiFi-
Kopfhörer mit ihren 200 bis 600 Ohm an iPod
& Co. meist zu leise. Neuere Modelle sind
deshalb oft mit niederohmigen Wandlern aus-
gestattet. Wenn der Hörer aber ausschließlich
an der HiFi-Anlage verwen-
det werden soll, kann ein
höherohmiges
Exemplar
klanglich vorteilhaft sein.
Persönliche Note: Beyerdynamic
bietet den DTX SO mit individuell
angefertigter Otoplastik an
196 STEREO HIFI-JAHRBUCH 2009